Die Fachkräftesicherung sowie die Erhaltung der Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen die Betriebe des Hotel- und Gaststättengewerbes vor eine besondere Herausforderung. Nur gut ausgebildete Fachkräfte erbringen hochwertige Dienstleistungen für ihre Gäste. Nur eine hohe Qualität sichert und steigert Umsätze und Wertschöpfung in den Unternehmen der Branche. Damit sind attraktive Arbeitsbedingungen der Schlüssel für ein positives Image als Gastgeber und Arbeitgeber.
Auf diese Problemlage reagiert das Modellprojekt „Guter Gastgeber - Guter Arbeitgeber“. Dabei stehen die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und die Steigerung der Attraktivität der Branche in Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern im Vordergrund. Die Kernbotschaft lautet: Guter Arbeitgeber in der Hotellerie und Gastronomie - das ist selbstverständlich.
In der ersten Projektphase (Juli 2014 – Juli 2017) wurden in den beiden Pilotregionen Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern interessierte Betriebe zu Fachkräftesicherung und Förderung guter Arbeitsbedingungen informiert und beraten. Es wurden Beispiele zu Guter Praxis erarbeitet. Gleichzeitig entwickelten Kooperationspartner gemeinsam innerhalb eines Branchendialogs Lösungen zu wichtigen Themen, wie z.B.:
In der anderthalbjährigen Projektverlängerung von Mitte 2017 bis Ende 2018 wurde ein Unterstützungsprozess initiiert, damit Betriebe des Gastgewerbes Personalthemen aktiv angehen können und vorhandene Förderstrukturen, Beratungsangebote und Handlungshilfen nutzen können. Außerdem wurde eine Branchenversion des INQA-Unternehmenschecks „Guter Mittelstand“ für das Gastgewerbe erstellt und als Online-Tool veröffentlicht.
Derzeit werden in der Projektverlängerung bis April 2020 Unterstützungsangebote weiter in die Breite getragen. Dazu wird das Onlinetool des Unternehmenschecks als Printversion realisiert. Damit auch Berater mit dem Instrument arbeiten können, wird in Zusammenarbeit mit der Offensive Mittelstand ein Beraterpool aufgebaut. Als Reaktion auf die Anforderungen der Digitalisierung in der Branche werden in betrieblichen Experimentierräumen Erfahrungen bei der Einführung von digitalen Prozessen gesammelt. Neben der Entwicklung eines Digitalisierungschecks für das Gastgewerbe erfolgt auch eine Online-Umfrage, um den Digitalisierungsstand der Branche zu erfassen, sowie weitere Bedarfe zu erkennen
In einer weiteren Projektverlängerung bis April 2020 werden Beratungs- und Unterstützungsangebote weiterhin auf bundesweiter Ebene transferiert. Das in der ersten Verlängerung veröffentlichte Onlinetool der Branchenversion des Unternehmenschecks kann für die Betriebe in der Branche Gastgewerbe der Einstieg sein, um Stärken und Schwächen im Betrieb zu erkennen und Potenziale für Verbesserungen aufzudecken. Das Instrument soll weiter in die Breite getragen werden und wird dazu auch als Printversion umgesetzt. Auch Berater sollen mit dem Instrument arbeiten. Dazu wird in Zusammenarbeit mit der Offensive Mittelstand ein Beraterpool aufgebaut.
Weitere Zielsetzung, als Reaktion auf die drängenden Anforderungen zu digitalen Angeboten, Abläufen und Service in der Branche, ist die Erprobung von Handlungshilfen (Checks) und das Sammeln von Erfahrungen bei der Einführung von digitalen Prozessen. Neben der Entwicklung eines Digitalisierungs-Checks für das Gastgewerbe, soll auch eine Online-Umfrage in Rheinland-Pfalz erfolgen, um den Digitalisierungsstand der Branche auszuwerten und ggf. weitere Bedarfe zu erkennen. Anschließend wird die Einführung von digitalen Prozessen in „kleinen“ Experimentierräumen erprobt.
In der anderthalbjährigen Projektverlängerung von Mitte 2017 bis Ende 2018 wurde ein nachhaltiger Unterstützungsprozess initiiert, damit Betriebe des Gastgewerbes Personalthemen aktiv angehen können und vorhandene Förderstrukturen, Beratungsangebote und Handlungshilfen weiter nutzen können. Dazu wurde u.a. der INQA-Unternehmenscheck „Guter Mittelstand“ als Branchenversion für das Gastgewerbe angepasst und als Online-Tool veröffentlicht. Dieser unterstützt dabei Stärken und Schwächen im Unternehmen zu erkennen und Potenziale für Verbesserungen aufzudecken. Der Check wurde zusammen mit der Offensive Mittelstand und dem DEHOGA Rheinland-Pfalz e. V. entwickelt und in einzelnen Unternehmen des Gastgewerbes in Rheinland-Pfalz getestet.
Als Transferangebot haben außerdem in diesem Zeitraum 6 bundesweite Workshops für Betriebe und 3 Infoveranstaltungen für Beraterinnen und Berater des Gastgewerbes (in Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Saarland) mit insgesamt über 180 Teilnehmer/innen stattgefunden. Es wurde außerdem eine Ansprechstelle beim DEHOGA Rheinland-Pfalz e.V. eingerichtet, die den Betrieben des Gastgewerbes aktiv Hilfe, Förderung und Beratung anbietet.
Das Hotel- und Gaststättengewerbe in Rheinland-Pfalz beschäftigt rund 190.000 Personen in 15.000 Betrieben und bietet 4.000 Ausbildungsplätze an. Gerade in der regionalen Verknüpfung mit dem touristischen Sektor ist das Hotel- und Gaststättengewerbe ein wichtiger Wirtschafts- und Standortfaktor sowie ein bedeutender Arbeitgeber in Rheinland-Pfalz. (Stand 2014)
Das Projekt umfasste in Rheinland-Pfalz betriebliche Beratung unter Beteiligung und Mitwirkung der Beschäftigten, sowie Coaching der Geschäftsführung bzw. Personalverantwortlichen, um die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten zu verbessern sowie die Produktivität des Betriebes zu steigern.
Möglich Themen der Beratung waren:
Die Schwerpunkte der Beratung wurden individuell mit den teilnehmenden Betrieben festgelegt. Aus den Beratungsprojekten wurden Beispiele für Gute Praxis erarbeitet und veröffentlicht.
Im Rahmen des BMAS-Modellprojekts „Guter Gastgeber – Guter Arbeitgeber“ wurden in den Jahren 2014 – 2017 bei der Beratung von über 20 Pilotbetrieben im Teilprojekt in Rheinland-Pfalz vielfältige Erfahrungen über spezifische Anforderungen der Betriebe im Gastgewerbe gesammelt. Im Verlauf des Projektes entstanden aus der Beratungspraxis heraus eine Praxishilfe zur Fachkräftesicherung und Steigerung der Arbeitgeberattraktivität im Gastgewerbe sowie neben vielen Beispielen Guter Praxis mehrere thematische Kurzhilfen, die die Unternehmen in Eigenregie nutzen können. Bei regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen wurde über die Beratungsergebnisse berichtet und der Erfahrungsaustausch unter den Betrieben angeregt.
Der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern boomt, immer mehr Menschen verbringen ihren Urlaub zwischen Ostsee und Müritz. Das Hotel- und Gaststättengewerbe ist eine der größten Branchen im Land und ein wichtiger Arbeitgeber. Rund 50.000 Menschen arbeiten hier in 6.600 Betrieben des Hotel- und Gaststättengewerbes. (Stand 2014)
Der Fokus in Mecklenburg-Vorpommern lag in der Entwicklung von grundsätzlichen Lösungen zur Förderung der Qualität der Arbeit und Steigerung der Branchenattraktivität. In sogenannten "Mitmach-Workshops" sollten Beschäftigte und Unternehmen auf Branchenebene gemeinsam Konzepte erarbeiten, deren Erprobung in einigen Pilotunternehmen vorgesehen war.
Thematische Schwerpunkte waren hierbei:
In Mecklenburg-Vorpommern lag der Fokus in der Entwicklung von grundsätzlichen Lösungen zur Förderung der Qualität der Arbeit und Steigerung der Branchenattraktivität. Hier brachten sich die Unternehmen aktiv bei Veranstaltungen und Mitmach-Workshops ein. Interessierte Betriebe nahmen an FitnessChecks teil, deren Ziel es war, Herausforderungen und Verbesserungsmöglichkeiten für Betrieb und Branche zu erfassen und praxistaugliche Empfehlungen für den Betrieb zu erstellen. Außerdem wurde ein Pilotprojekt zur ganzjährigen Beschäftigung durchgeführt und evaluiert. In einem Konzeptpapier „Perspektive 2025“ wurden für Politik und Sozialpartner Hinweise formuliert, wie Fachkräftesicherung im Gastgewerbe in Mecklenburg-Vorpommern aus Sicht der Projektpartner nachhaltig gelingen kann.