Guter Gastgeber - Guter Arbeitgeber

Fachkräftesicherung und Förderung guter Arbeitsbedingungen in Hotellerie und Gastronomie

Wohlfühlhotel Alte Rebschule

AUSGANGSLAGE

Was war die Herausforderung?

"Wir nennen uns Wohlfühlhotel – das soll nicht nur für die Gäste gelten, sondern auch für unsere Mitarbeiter."

Frau Schäfer hat sich ihren Kindheitswunsch erfüllt und gemeinsam mit ihren Eltern einen früheren Rebveredelungsbetrieb zu einem Hotel umgebaut: „Für meine Eltern, Hannelore und Stephan Hafen, und mich ist die Reblaus an allem Schuld. Das klingt eigenartig, ist aber wahr. Seit Generationen ist Wein in unserer Familientradition verankert und schon mein Großvater und mein Vater hatten dadurch Verbindungen zur Alten Rebschule. Man mag nicht an Zufall glauben, wenn man hört, dass dieses Anwesen, das heute das Hotel beherbergt, früher ein Rebveredelungsbetrieb war, in dem die Reblaus durch Pfropfen der Reben auf resistentes Unterlagenmaterial bekämpft wurde.“ Auf Grundlage der bestehenden historischen Gebäude bauten die Familien Hafen und Schäfer das heutige Wohlfühlhotel mit Restaurant, welches im November 2004 eröffnet wurde. Das anfänglich rein auf Urlaubstourismus ausgelegte Hotel wurde 2011 um einen Tagungs- und Wellness-Bereich erweitert. Aus den zu Beginn 7 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sind inzwischen fast 50 geworden.
Frau Schäfer sieht in ihrem Unternehmen eine hohe Zufriedenheit der Beschäftigten, was sich auch in einer geringen Fluktuation ausdrückt. Handlungsbedarf sieht sie dennoch in den Bereichen Personalführung und Gesundheitsförderung. In diesem schnell gewachsenen Betrieb ist das Führungsthema wichtig geworden: in der Erstberatung mit dem externen Berater Herrn Gettmann zeigte sich ein Bedarf nach einem Führungskonzept und systematischen Mitarbeitergesprächen. Darüber hinaus gab es in der Vergangenheit häufige kurzfristige Krankmeldungen, die das Tagesgeschäft erschwerten.
Die Philosophie des Hotels lautet „Wohlfühlen“ - dies soll sowohl für die Gäste als auch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gelten.


© Wohlfühlhotel Alte Rebschule

AKTIVITÄTEN

Was wurde wie gemacht?

Es wurde unter der Leitung von Herrn Gettmann ein Führungsworkshop mit der Geschäftsführung, Frau Schäfer und ihren Eltern Herr und Frau Hafen, sowie mit der zweiten Führungsebene, den 5 Abteilungsleitern/-innen, durchgeführt, um eine Grundlage für die Personalführung zu schaffen. Gemeinsam wurde ein Führungsleitbild erarbeitet, welches z.B. Fragen beantwortet wie „Was bedeutet Führung in unserem Betrieb?“, „Was können wir von Führung erwarten?“. Diese gemeinsam erarbeiteten, ganz konkreten Führungsgrundsätze werden von den Abteilungsleitern-/innen in die Abteilungen getragen und mit den Mitarbeitern/-innen besprochen. Dies ist die Grundlage dafür, dass das Führungsleitbild allgemeinverbindlich und akzeptiert ist und damit sowohl den Führungskräften als auch den Mitarbeitern/-innen als Richtschnur für das tägliche Handeln gilt.
In einem weiteren Training wurde die Durchführung von systematischen Mitarbeitergesprächen besprochen und geübt. Zuvor haben Gespräche zwar stattgefunden, jedoch in unregelmäßigen Abständen und immer durch die Geschäftsführung, meist gemeinsam mit einer Abteilungsleitung. Hier soll jedoch Verantwortung an die Leitungskräfte der zweiten Ebene delegiert werden. Das heißt, Frau Schäfer wird ihre Mitarbeitergespräche mit den Abteilungsleitern/-innen führen. Diese führen wiederum ihre Gespräche mit ihren Mitarbeitern ohne die Geschäftsführung.
Als weitere Aktivitäten in der Beratung sind noch Teamentwicklungsmaßnahmen vorgesehen. So wird der externe Berater Herr Gettmann in einem 3-Stunden-Workshop mit dem kompletten Küchenteam Verbesserungen hinsichtlich der Arbeitsabläufe und der gemeinsamen Ausrichtung des Hotelrestaurants Alte Rebschule sowie des Gasthaus Sesel, welches ebenfalls auf dem Gelände und im Besitz der Familie ist, besprechen.

ERGEBNISSE

Was konnte erreicht werden?

Die Abteilungsleiter/-innen sind bereit Verantwortung zu übernehmen. Das Führungsleitbild unterstützt hierbei, dass die Führungskräfte nach den gleichen Kriterien handeln und das Gleiche vorleben. Es wird ein offenerer Austausch zwischen Mitarbeitern/-innen und Führungsriege ermöglicht. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen spüren diese Veränderung, sind motiviert und fühlen sich wertgeschätzt.

  • Hohe Mitarbeiterzufriedenheit
  • Geringe Mitarbeiterfluktuation
  • Hohe Gästezufriedenheit
  • Hohe Weiterempfehlungsrate


© Wohlfühlhotel Alte Rebschule

ERFOLGSFAKTOREN

Was können andere davon lernen?

Aus eigener Erfahrung gibt Frau Schäfer als Empfehlung mit auf den Weg „zwischendurch innezuhalten und über den eigenen Betrieb zu reflektieren“, und ggf. auch mit externer Hilfe zu schauen, wo etwas verbessert werden kann.
Frau Schäfer weiß, dass Wertschätzung in der Personalführung wichtig für den Erfolg ist: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind wertvoll für uns. Wir nennen uns Wohlfühlhotel – das soll nicht nur für die Gäste gelten, sondern auch für unsere Mitarbeiter, denn nur dann werden sie auch gute Arbeit machen.“ So wünscht sie sich auch für die Branche, dass es noch viel mehr Betriebe gibt, die sich für ihre Mitarbeiter einsetzen und gute Arbeitsbedingungen schaffen.

Betrieb: Wohlfühlhotel Alte Rebschule
Betriebsgröße: 47 Mitarbeiter/-innen
Ansprechpartnerin: Sonja Schäfer
Funktion: Inhaberin           
Webadresse: www.alte-rebschule.de