Guter Gastgeber - Guter Arbeitgeber

Fachkräftesicherung und Förderung guter Arbeitsbedingungen in Hotellerie und Gastronomie

Menschels Vitalresort

AUSGANGSLAGE

Was war die Herausforderung?

Menschels Vitalresort ist ein seit 1928 familiengeführtes Unternehmen in der Nähe von Bad Sobernheim. Birgit Menschel und ihr Bruder Dr. Matthias Menschel leiten  - nunmehr in der dritten Generation - das Vitalresort. Heilfasten, Felkekur und Wellness kennzeichnen das Profil des bestens aufgestellten Unternehmens. An die 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in den Bereichen Hotel, Service, Küche und Wellness tätig.

Den neuen INQA-Unternehmenscheck „Gastgewerbe“, welcher im Rahmen des Projektes  „Guter Gastgeber – Guter Arbeitgeber“ zusammen mit der Offensive Mittelstand und dem DEHOGA Rheinland-Pfalz entwickelt wurde, haben Menschels Vitalresort als eine der ersten Betriebe eingesetzt.

Die Leitung hat den Check genutzt, um in Ruhe und abseits des operativen Geschäftes, die einzelnen unternehmerischen Handlungsfelder zu überprüfen: Strategie, Liquidität, Führung, Markt und Gast, Organisation, Unternehmenskultur, Personal und Leistungsprozesse. Gerade die „Anregungen aus der Praxis“  fand Birgit Menschel hilfreich: „Der Unternehmenscheck war sehr nützlich. Ich konnte sehen, in welchen Themen wir wirklich gut aufgestellt sind, zugleich aber erkennen, wo wir Verbesserungspotential haben“.

Insgesamt zeigte sich, dass in den Themenfeldern Personal und Führung  Handlungsbedarf besteht: es gab im Unternehmen keine einheitliche Führungspraxis; systematische Mitarbeitergespräche fanden nur vereinzelt statt und es war auch unklar, welche Aufgaben Führungskräfte konkret wahrnehmen sollten.

© Menschels Vitalresort

AKTIVITÄTEN

Was wurde wie gemacht?

Nach der Durchführung des Unternehmenschecks haben sich Birgit Menschel und ihr Bruder Dr. Matthias Menschel dazu entschlossen das ESF-Förderprogramm „unternehmensWert:Mensch“ in Anspruch zu nehmen, um vor allem die Personalführung zu professionalisieren und die einzelnen Teams wie Küche, Service, Rezeption, Wellness zu stärken. Dazu wurden im Rahmen einer externen Beratung folgende Schritte gegangen:

  • Zum Auftakt wurde eine Befragung durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass die Beschäftigten mit ihrem Arbeitgeber und mit dem Hotel selbst außerordentlich zufrieden sind. Zugleich regte diese Befragung die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen dazu an, eine Reihe eigener Ideen und Anregungen einzubringen.

  • In einem weiteren Schritt diskutieren Geschäftsführung und Leitungskräfte darüber, wie Führung konkret im Unternehmen aussehen soll. Dazu wurden sechs Leitsätze formuliert. So lautet einer davon beispielsweise „Bio – Felke –Fasten: Wir sind begeistert von dem was wir tun und kommunizieren dies auch.“ Und ein anderer Leitsatz bezieht sich auf das direkte Führungsverhalten: „Wir sind Vorbild für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und packen bei der Arbeit auch mit an“. Die Leitsätze werden auch in die einzelnen Teams getragen und dort besprochen.

  • In einem dritten Schritt haben Geschäftsführung und Leitungskräfte besprochen, wie zukünftig Mitarbeitergespräche durchgeführt werden. Diese Gesprächssituationen wurden dann auch konkret trainiert. Es wurden Standards für die Leistungsbeurteilung der einzelnen Stellen gesetzt, so dass ein Feedback im Mitarbeitergespräch strukturiert gegeben werden kann.

© Menschels Vitalresort

ERGEBNISSE

Was konnte erreicht werden?

Schon diese wenigen Schritte haben, so die Geschäftsführung, zu positiven Veränderungen geführt. Auch der Küchenchef und die anderen Leitungskräfte sind positiv angetan: „Es wurde Zeit, dass die Gespräche jetzt laufen und dass die Teams und die einzelnen Mitarbeiter eingebunden werden. Wir als Leitungskräfte müssen mehr delegieren und die Angestellten müssen mehr Verantwortung übernehmen“.

Die Mitarbeitergespräche sind angelaufen und im nächsten Schritt werden sich die einzelnen Teams intensiv zusammensetzen, um die Arbeitsabläufe zu optimieren und die Kommunikation zu intensivieren.

Der INQA-Unternehmenscheck „Gastgewerbe“ bildete eine gute Ausgangsbasis, um zu klären, in welchen betrieblichen Geschäftsfeldern grundsätzlich Handlungsbedarf besteht. Mit Hilfe des Förderprogramms unternehmens-Wert:Mensch konnten die Handlungsbedarfe konkret aufgegriffen und mittels externer Beratung einer Lösung zugeführt werden. 

ERFOLGSFAKTOREN

Was können andere davon lernen?

  • Abläufe und Prozesse im Unternehmen in regelmäßigen Abständen überprüfen, z.B. mithilfe des INQA-Unternehmenscheck „Gastgewerbe“
  • Externe Unterstützung nutzen, z.B. durch das ESF-Förderprogramm „unternehmensWert:Mensch“.
  • Die Beschäftigten zu Wort kommen lassen.

 

Betrieb: Menschels Vitalresort, Meddersheim/ Bad Sobernheim

Betriebsgröße: ca. 40 Mitarbeiter-/innen

Ansprechpartnerin: Frau Birgit Menschel        

Funktion: Hotelleitung

Webadresse: www.menschel.com