Guter Gastgeber - Guter Arbeitgeber

Fachkräftesicherung und Förderung guter Arbeitsbedingungen in Hotellerie und Gastronomie

Hotel Krone in Bingen am Rhein

Interview mit der Inhaberin Anne Merkers

Durch was sind Sie mit dem Projekt „Guter Gastgeber – Guter Arbeitgeber“ in Verbindung gekommen und was halten Sie vom Projekt?

Mit dem Projekt bin ich durch einen Workshop in Verbindung gekommen. Ich halte es für eine gute Sache – insbesondere deshalb, weil es Zeit wird, dem „schlechten Ruf“, den die Gastronomie in vielen Köpfen hinsichtlich der Arbeitszeiten und schlechten Bezahlung hinterlässt, entgegenzuwirken. Ich kann den viel zitieren Satz von Herrn Gereon Haumann „Wir haben den schönsten Beruf der Welt“ nur persönlich bestätigen, weil die Entfaltungsmöglichkeiten so groß und vielfältig sind wie kaum in anderen Branchen anzutreffen.

Was hat Sie dazu bewogen am Workshop „Ein Spitzenteam fällt nicht vom Himmel“ in Sutter´s Landhaus am 22. Januar 2018 teilzunehmen?

Um ehrlich zu sein: ich wollte raus, hatte Zeit und dachte mir: „irgendetwas nimmt man immer mit“.... Also bin ich ohne Erwartungen und mit keinem speziellen Thema im Kopf – sozusagen völlig unvorbereitet zum Workshop gegangen.

War etwas aus dem Workshop relevant für Ihren Betrieb? Wenn ja, was?

Im Laufe des Workshops musste ich feststellen, dass mir meine „Baustelle“ Zimmer- und Unterhaltsreinigung mehr „unter den Nägeln“ brannte, als bewusst zugegeben. Mir wurde klar, dass ich erst mal bei mir schauen muss, was ich an meinem eigenen Verhalten und Vorgehensweisen ändern kann, um dann genauer gemeinsam mit meinen Mitarbeiterinnen zu erarbeiten, wo Handlungsbedarf und Unterstützung besteht, damit wir insgesamt eine bessere Reinigungsqualität und mehr Zufriedenheit im Team erreichen. Ich muss aber auch dazusagen, dass dieser Punkt dem dauerhaften Kräftemangel geschuldet ist.

 

Der erste Schritt in die richtige Richtung war, dass ich nun selber 4 x pro Woche mit auf die Etage gehe, die Hausdamenfunktion ausübe und mithelfe, wann immer sich Überforderungen abzeichnen. Das bedeutete für mich und meinem Mann, dass wir uns hier neu aufstellen mussten d.h. Verantwortungen neu zu verteilen waren, damit der Arbeitsalltag bewältigt werden kann.

 


© Hotel Krone

Haben Sie aus dem Workshop Anregungen in Sachen Teamentwicklung aufgegriffen (z.B. Teamdiagnose, andere Besprechungskultur oder Klärung von Konflikten) und angefangen umzusetzen? Was waren Ihre Erfahrungen dazu?

Ich habe auf jeden Fall Anregungen bekommen. Wie bereits erwähnt, habe ich erst mal bei mir selber angefangen. Der zweite Schritt wird sein, genau hinzuschauen, ob die richtigen Personen an die richtigen Stellen sitzen. Ich möchte mit meinen Mitarbeiterinnen eine Stärken-Schwäche-Analyse durchführen, um dann zu schauen, welche Lücke sich auftut, die mit entsprechenden Neueinstellungen gefüllt werden kann.

Sie haben auch am aufbauenden Web-Seminar „Team im Gespräch“ am 22. März 2018 teilgenommen. Hatten Sie schon häufiger an solchen Online-Formaten teilgenommen? Welchen Vorteil sehen Sie darin?

Selber teilgenommen hatte ich bisher nicht. Ich kenne das System allerdings aus der Industrie, wo es schon lange praktiziert wird. Der Vorteil ist ganz klar der Faktor „Zeit“. Auch wenn ich es persönlich wichtig finde für Veranstaltungen rauszugehen und zu netzwerken, ist diese Web-Seminar-Format als Ergänzung super praktisch. Ich sitze am Computer mit einer Tasse Kaffee und kann mich austauschen und trotzdem geht kein halber Tag dabei drauf.

 

Betrieb: Hotel Krone, Bingen am Rhein

Ansprechpartnerin: Anne Merkers, Inhaberin

Webadresse: www.hotel-krone-bingen.de